“Was Hunde wirklich denken”

Abschnitte von der Interview von Elke Bodderas mit John Bradshaw.

Der emphfelungswerte Artikel kann auf „Die Welt“ gelesen werden unter den Link:

Was Hunde wiklich denken – Welt am Sonntag

  • Herr Bradshaw, Sie behaupten, ein Hund könne in seinem Herrn nicht den Leitwolf sehen. Was denn dann?

John Bradshaw:  Auch Wölfe orientieren sich nicht am Leitwolf. Das ist ein Missverständnis. Wölfe wachsen in Familien auf. Junge Wölfe orientieren sich an den Eltern, an den älteren Geschwistern, die sie erziehen und ihnen aus Schwierigkeiten helfen. Dieses Erbe hat sich auch in unseren Hunden erhalten. Sie bilden zwar keine Hunderudel, das haben sie verlernt. Aber sie suchen sich ihre Familie beim Menschen. Hunde wollen am liebsten permanent mit ihm zusammen sein. Dass der Mensch meint, er müsse sich dabei als Leitwolf oder Oberhund aufführen, ist ein altmodischer Irrtum. Dass sich dieser Unfug schon mehr als 100 Jahre hält, kann weder für den Hund noch den Herrn ein Gewinn gewesen sein.

  • Was schlagen Sie vor? Antiautoritäre Erziehung? Diplomatie und sanfte Überzeugungskraft, die Kunst der Motivation?

Viele Hundetrainer, vor allem die der alten Schule, vertreten den Standpunkt, dass Hunde Respekt vor dem Menschen haben müssen. Sie sagen ‘Respekt’, tatsächlich meinen sie aber ‘Angst’. Diese Trainer legen die Idee von Herr und Hund so aus, dass Hunde ihren Besitzer fürchten sollen, andernfalls würden die Hunde unkontrollierbar und tanzten dem Menschen auf der Nase herum. Wissenschaftliche Studien besagen aber, dass Hunde ihren Besitzern gefallen wollen. Deshalb ergibt es keinen Sinn, Hunden Furcht einzuflößen, es ist auch nicht nötig. Schließlich versuchen wir auch nicht, unsere Kompagnons zu verängstigen. Natürlich sollte jeder seinen Hund erziehen. Er muss Verantwortung für ihn übernehmen und ihm Grenzen setzen. Es gibt moderne Trainer, die nur mit Belohnung und positiver Verstärkung arbeiten. Aber leider hält sich trotzdem bei fast allen die Angst, dass der Hund permanent versuchen könnte, die Führung zu übernehmen, wie es uns die altmodische Theorie vom Wolfsrudel weismachen will.

Ich kann die Interview und das Buch nur emphelen! Rebecca